
Küchentrends
Nicht umsonst nennt man sie das „Herz des Hauses“. Die Küche ist der Dreh- und Angelpunkt für das Miteinander von Familie und Freunden – die Feuerstelle von einst funktioniert auch heute noch als kommunikatives Zentrum. Denn Essen gehört zu unseren Grundbedürfnissen, die Zubereitung von Lebensmitteln spricht unsere Sinne an. Beim Kochen und Essen kommen wir ins Gespräch, schließlich endet jede Party immer noch in der Küche.
Die Ansprüche an eine Küche sind vielfältig, dazu gehört eine funktionale Ausstattung mit bester Technik, jede Menge Stauraum für Vorräte, Geschirr und Kochutensilien, ein Sitzplatz oder sogar ein Esstisch.
Hightech-Geräte


Die Backöfen sind heute wahre Alleskönner, per App steuerbar, mit Sensoren und vielen Automatikprogrammen ausgerüstet. Selbst die Kamera in der Röhre ist keine Zukunftsvision mehr. Der Trend geht zum Zweitgerät, Dampfgarer und Mikrowelle liegen ganz vorn. Extrabreite Kochfelder arbeiten mit Induktion, wobei der Topf bestimmt, wo die Kochstelle sitzt. Dunstabzüge sind in die Glasfläche integriert oder sitzen klassisch darüber. Sie sind leistungsstark, flüsterleise und natürlich auch vernetzt. So auch die Kühlschränke, die unsere Lebensmittel deutlich länger frisch halten. Armaturen, die auf Knopfdruck gefiltertes, kochend heißes, gekühltes und mit Kohlensäure versetztes Wasser liefern, bieten maximalen Komfort.
Optimaler Stauraum


Je kleiner die Küche ist, desto besser muss der Stauraum organisiert werden. Offene Regale sind da passé, hinter geschlossenen Türen lässt sich einfach mehr unterbringen. Am besten sind Schubladen, Auszüge und sogenannte Apothekerschränke. Sie sind übersichtlich, nutzen den Platz bis in den letzten Winkel. Und sie schonen außerdem den Rücken – Stichwort Ergonomie – denn man muss nicht vor dem Schrank auf die Knie gehen und ganz hinten nach der Salatschleuder fahnden. Aber auch in großen Küchen von fünfzehn und mehr Quadratmetern verbirgt sich das Innere meist hinter glatten Fassaden, am liebsten ganz minimalistisch ohne Griffe.
Raumgestaltung


Nach wie vor gibt es die klassische Form der Küchenzeile: Unterschrank, Oberschrank und dazwischen die Küchennische mit der Arbeitsfläche. Wer es luftiger mag, wendet einen Trick an: Haben Sie in einem Bereich raumhohe Schränke, in denen dann auch der Geschirrspüler oder der Backofen in bequemer Bedienhöhe eingebaut werden können, können Sie im Gegenzug in einem anderen Bereich ganz auf Oberschränke verzichten. Oder aber Sie haben auf der einen Seite einen raumhohen Schrank, auf der anderen ein Inselelement, das Sie vor die Wand stellen – so kommt mehr Dynamik in die Planung. Kochinseln und Möbelblöcke, ganz oder teilweise freistehend, sind für größere Küchen oder offene Grundrisse geeignet und derzeit angesagt. Hier lässt sich auch hervorragend ein Sitzplatz integrieren. Er ist immer höher als der Esstisch und wirkt wie ein Tresen. Das ist lässig und kommunikativ, entweder fürs gemeinsame Frühstück oder fürs abendliche Klönen während das Essen zubereitet wird. Auf bequemen Barhockern sitzt jeder gerne mal ein wenig länger.
Welcher Stil ist in? Erlaubt ist, was gefällt
Der Landhaus-Look
Freunde des Landhaus-Looks mögen die verspielte Aufmachung, die Küche ist als solche sehr präsent. Offene Regale und Vitrinenschränke spielen eine große Rolle. Wenn möglich werden hier eine Kochinsel und ein Essplatz integriert. Die Möbel haben die typischen Kassettenfronten und sind entweder weiß oder farbig lackiert, manchmal wird durch künstliche Abnutzungsspuren ein „used look“ oder sogenannter „shabby style“ erzeugt. Alternativ sind die Fronten aus Holz gearbeitet, der Klassiker ist Kiefer, beliebt ist auch eine lebhaft gemaserte Eiche, gern kombiniert mit grauem Lack. Stilmerkmale sind zum Beispiel Knäufe aus Eisen oder Messing oder aber Muschelgriffe, wie man sie aus alten Apotheken kennt. Die Arbeitsplatte besteht aus Holz oder Naturstein, z. B. Marmor. Kunststein und Keramik lösen gerade die empfindlichen Naturmaterialien ab, sie können sie imitieren und sind deutlich robuster. Farblich abgestimmte Spülen und Armaturen im Retro-Stil runden das romantische Küchenensemble ab. Auch in reduzierter Form als moderne Interpretation bleibt die Country-Küche der Inbegriff von Gemütlichkeit und Geselligkeit.
Der moderne Stil
Die Küche im modernen Stil setzt auf Understatement und Purismus. Sie möchte nicht auf den ersten Blick erkannt werden. Die Fronten sind grifflos, glatt, glänzend oder auch seidenmatt. Trendfarbe nach wie vor ist Weiß, damit lässt sich alles am besten kombinieren. Im Kommen ist der Gegenspieler Schwarz, das sieht sehr elegant aus. Die Möbelfronten bestehen aus Schichtstoff, Lack oder Glas, aber auch Keramik, Metall und Schiefer sind in der modernen Küche anzutreffen. Beton ist vertreten, er steht für ein cooles Loft-Ambiente. Und natürlich nach wie vor beliebt sind Küchen in Holz oder Holzoptik, die bei aller Geradlinigkeit eine wohnliche Gemütlichkeit ausstrahlen. Stark vertreten sind Eiche, Nussbaum und Kernbuche. Apropos Wohnlichkeit – gerade bei offenen Küchen ist der Übergang zwischen den Bereichen fließend, mit Küchenmöbeln lassen sich sehr gut auch Sideboards oder Kommoden kreieren. Ein flacher Oberschrank auf dem Boden mit ein paar Kissen darauf avanciert im Handumdrehen zum Lieblingsplatz. Die Geräte zeigen Metallfronten – oder sie verschwinden hinter großen Kulissentüren, die nur bei Gebrauch vollständig geöffnet und seitlich eingeschoben werden. Auch hier gibt es Kochinseln und Sitzplätze, der Anspruch auf Geselligkeit ist wie bei der Landhausküche gegeben, nur eben deutlich subtiler.
